Geschichtliches
Unterschleichach > Geschichte
1313 Konrad, Bremen genannt, hat eine Hube zu Slichach
1322 Friedrich von Lisberg hat einen Zehnten in Inferiori Slicach
1477 Hans Fuchs zu Wallburg verkauft den See zu Sleichach
1596 Underschleichach (-g) in der Cent Eltmann
Im Lexikon von Franken um 1800 von Johann Kaspar Bundschuh wird über unsere Orte folgendes berichtet:
Unterschleichach: 1 kleine Kapelle, 25 Häuser und 178 Seelen (1 Untertan des Freiherrn von Fuchs gehört ins Amt Bimbach). Mittelmäßiges oder schlechtes Feld, aber schöne Wiesen und ansehnliche Viehzucht.
1921 Einrichtung des elektrischen Lichtes
1965 Umbau und Renovierung der Lehrerwohnung
Ausweisung eines Siedlungsgeländes
1967 Bau des Raiffeisenlagerhauses mit Bankgebäude
1970 Bau des Feuerwehrgerätehauses
Die Kapelle wird renoviert und angebaut
1974 Anschaffung eines Feuerwehrautos
1977 Bachregulierung und Ausbau der Uferböschungen
1978 Fertigstellung der Aurachbegradigung
1980 Sanierung des Gemeindehauses und Errichtung der Poststelle
1982 Baubeginn der Abwasserbeseitigungsanlage Schleichach für die Gemeindeteile Ober-, Unter- und Neuschleichach
Aus der Chronik von Unterschleichach im Naturpark Steigerwald
In der alten fränkischen Waldmark Schleichach finden sich vier kleine Talsiedlungen, zwar mit gleichem Endnamen aber verschiedenen Vorsilben: Ober-, Unter-, Neuschleichach, die sich um den Beerberg gruppieren und Fabrikschleichach jenseits des Röthen- und Euerbergs; letztere sind die jüngsten und sind als "Althütten" und "Glashütten" im Volksmund benannt. Ihre Höhenlage beträgt 320 bis 360 Meter über dem Meeresspiegel.
Am Kreuzungspunkt zweier wichtiger Straßenzüge, nämlich der Steigerwaldhöhenstraße von Nord nach Süd und der Aurachtalstraße von West nach Ost führend schmiegt sich Unterschleichach in den lieblichen Talgrund der nördlichen Aurach am Zusammenfluss mit dem Seebach ein. Der Name Schleichach leitet sich ab von dem alten Wort "slich" = Schlick, Schlamm, also Siedlung am schlammigen Wasser, das langsam dahinfließt und sumpfiges Gelände durchwindet.
Steinerne Gerätefunde in der näheren Umgebung weisen auf sehr frühe Besucher und Siedler zur Jungsteinzeit zwischen 4.000 und 1.800 vor Christi hin. Urkundlich erwähnt werden Unter- und Oberschleichach 741 nach Christi im Zusammenhang mit einer Schenkung des Amtes Wallburg (Eltmann) durch den Grafen Gumpert an das Hochstift Würzburg, Bischof Burkard - also ein beachtliches Alter!
1597 gründete Bischof Julius Echter, Würzburg, die Pfarrei Oberschleichach und löste sie von der bisherigen Zugehörigkeit zur Mutterpfarrei Eltmann. Unterschleichach mit den umliegenden Ortschaften gehören bis heute dazu. Damals zählte man 16 Herdstellen (Familien) um unteren Schleichach, das obere wies 21 auf. Im 30jährigen Krieg blieben auch die so abseits liegenden Schleichachs nicht verschont; von großer Not, Brand, Plünderung, Pest und öfterer Flucht in die Wälder wird berichtet. 1643 waren über die Hälfte der Häuser unbewohnt, die meisten Bewohner ausgelöscht, alles Vieh abgeschlachtet, die wenigen Überlebenden am Verhungern.
Zu Erreichen waren die Ortschaften im Talgrund der Aurach seinerzeit nur von den Hochstraßen aus, die von Bamberg einmal nach Zell am Ebersberg auf dem Höhenrücken zwischen Main und Aurach zog, zum andern über Lisberg, Dankenfeld, Fatschenbrunn den Zabelstein erreichte. Die heutigen Straßenzüge entstanden erst unter Landrichter Kummer, Eltmann, zwischen 1830 und 1840 als Chausseen, sogenannten Distriktstraßen.
Die kleine Kapelle im Aurachgrund zeigt die Jahreszahlen 1716 und 1784. Sie wurde 1896 renoviert und 1969 / 1970 erneuert, erweitert und modernisiert. An der Straße nach Fabrikschleichach ragt das "Steckenkreuz" zur Erinnerung an einen 1851 hier von seinem scheuenden Kuhgespann zu Tode geschleiften Bauern Steck. Vom Wiesenhang neben der Eltmänner Bergstraße grüßt weit über Dorf und Tal hinaus das größte Kriegerehrenmal im Steigerwald, 1930 errichtet.
Weit bekannt wurde Unterschleichach seit 1958 durch seinen Fremdenverkehr, vor allem durch Tausende von Urlaubern aus Berlin, die von Reisebüros geworben wurden. Wenn auch heute von einem "Fremdenverkehrszentrum" wie damals in den 60er Jahren nicht mehr gesprochen werden kann, so spielt der Ort noch immer eine bedeutsame Rolle für Naherholung, Wochenendler und viele treue Urlaubsgäste. Eine Anzahl markierter Wander-Rundwege lassen die schönen Laubwälder des Naturparks zu allen Jahreszeiten erleben und genießen und die Gastlichkeit im Löwenbräu Neeb lockt viele Besucher aus nah und fern.
Paul Hinz (1976)
Die Einwohnerzahlen von Unterschleichach:
01.01.2016 | 428 Einwohner | |
01.07.2016 | 451 Einwohner | |
01.01.2017 | 437 Einwohner |