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Die Kirche St. Jacobus zu Trossenfurt

Von den seltenen Baudenkmälern der romanischen Stielepoche im Landkreis Haßberge ist die Kirche zu Trossenfurt das bedeutendste. Schon bald nach 1200 dürfte das Gotteshaus St. Jacobus in Trossenfurt entstanden sein.

Die gesamte Kirchenanlage erweckt den Eindruck einer Wehrkirche oder Kirchenburg. Der massige Turm, dessen Untergeschoß aus romanischer Zeit stammt, grüßt mit seiner schwarzen Renaissance – Haube, der hohen Laterne und der aufgesetzten kleinen Kuppel weit ins Aurachtal (16. Jahrhundert).

An der Ostseite des Turmuntergeschosses springt die halbrunde romanische Apsis hervor.

Charakteristisch für die romanische Bauweise ist die an der Nordwand der Apsis eingelassene rechteckige Mauernische im Innern, die zum Abstellen von Meßgerät diente.

In spätgottischer Zeit, die in unserem Raum entsprechend der Verkehrsferne bis 1550 reichen dürfte, wurde das Gotteshaus umgebaut. Die beiden Obergeschosse des Turmes wurden neu erstellt. Auch das Langhaus wurde baulich verändert, wovon das Spitzbogenfenster an seiner Nordwand zeugt.

Aus der Zeit vor der baulichen Neugestaltung stammt die an der Nordseite des Chores eingelassene Sakramentsnische, ein schönes Werk der Hochgotik aus der Zeit um 1450. Die Nische ist von einem Spitzbogen umgeben, dessen Bogenfeld den Christuskopf trägt. Zwei Fialen, die eine Kreuzblume flankieren, sind typische Stilmerkmale der Gotik. Die Sakramentsnische ist die älteste im Landkreis Haßberge.

Die Holzdecke des Langhauses mit barockem Rahmenwerk dürfte im 17. Jahrhundert entstanden sein. Den Hochaltar in seiner spätbarocken Form schuf 1743 Johann Müller aus Eltmann, die dazugehörigen Schnitzereien Thomas Wagner. Die Seitenaltäre wurden 1752 aus der abgetragenen Kirche zu Limbach erworben. Es sind dekorative Gebilde des Frührokoko und kommen vermutlich aus der Werkstatt von J. P. Benkert. Die Kanzel, in spätbarocker Manier wurde 1720 geschaffen.

1922 wurde das Langhaus nach Westen zu unter dem Expositus Leopold Baumann erweitert und am 18. September 1922 von Erzbischof Jacobus von Hanck konsekriert.

Der Anbau des Langhauses aus dem Jahre 1922 wurde 1975 abgerissen und durch einen modernen geräumigen Neubau ersetzt.

Möge die Kirche zu Trossenfurt als seltenes Baudenkmal der Romanik im Steigerwald und als eines der ältesten Baudenkmäler der Umgebung auch die kommenden Stürme der Zeit überdauern.
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