Schule - Oberaurach

Direkt zum Seiteninhalt

Schule

Fatschenbrunn-Schleichach > Geschichte > Schule
„AUS DER SCHULE GEPLAUDERT"

Geschichte und Geschichten des Schulbereichs Schleichach

Der obige Leitsatz lässt zunächst die Preisgabe irgendwelcher Geheimnisse vermuten. Das allerdings bedeutet er nicht, wenn auch manches Vergangene oder zeitlich Entrückte der Gegenwart wieder etwas zugänglich gemacht werden soll.

Bevor ich die lokalen schulischen Verhältnisse und Begebenheiten der Schleichach-Gemeinden aus der Versenkung hervorkrame, möchte ich in aller Kürze auf die allgemeine schulische Entwicklung in unseren Landen eingehen.

Allgemeine Schulgeschichte

Sicher ist allen Lesern noch wohlbekannt, dass in den Anfängen unserer fränkischen Geschichte jegliche Bildungsmöglichkeit nur in den Klöstern der Mönche zu finden war. Mancher Schüler seufzt heute: „Ach, müssen das herrliche Zeiten gewesen sein, wenn man bedenkt, dass selbst ein Mann wie Kaiser Karl der Große nicht lesen und schreiben konnte!“

Die Kloster-, Dom- und Stiftsschulen blieben durch das ganze Mittelalter das Rückgrat des Schulwesens. Erst mit dem Aufblühen der Städte im späten Mittelalter (ab dem 13. Jahrhundert) wächst die Zahl der stadteigenen Schulen, die auf den höheren Unterricht oft verzichten, also elementarer bleiben.

In der Aufklärungsepoche nimmt die Idee der Volksbildung Gestalt an und vertieft sich in der Folgezeit besonders durch Johann Heinrich Pestalozzi (1746 bis 1827) zum Gedanken der allseitigen Menschenformung. Im 18. Jahrhundert setzte sich auch die Staatsschule mit allgemeiner Schulpflicht unter geistlicher Aufsicht durch. In Bayern besteht die allgemeine Schulpflicht seit dem 23. Dezember 1802. Die geistliche Schulaufsicht wurde erst im Januar 1919 nach dem Übergang zur Republik aufgehoben.

Mancherlei Lücken in den früheren schulischen Aufzeichnungen des Schleichach-Bereichs zwingen dazu, auf eine vollständige chronologische Abfolge zu verzichten. Dies ist vielleicht sogar von Nutzen, so dass der Blick mehr auf einige wesentliche Begebenheiten, bzw. die Darstellung der allgemeinen Zeitumstände oder auch ein Einblick in die menschlichen Sorgen dieser Zeit ermöglicht wird, die ja in allen Orten ziemlich gleich geartet waren.

Rechtliche Zuständigkeiten

Während die Schulen in Unter- und Neuschleichach erst im vorigen Jahrhundert errichtet wurden, können Oberschleichach und auch Fatschenbrunn auf eine längere Schulgeschichte zurückblicken. Dabei scheint Fatschenbrunn eine Sonderstellung genossen zu haben. Dies liegt natürlich in der damaligen Zeit begründet, in der die rechtlichen Zuständigkeiten sehr unterschiedlich waren.

Die seinerzeitigen Lehrer von Trossenfurt (Johann Georg Baumann) und Oberschleichach (Georg Wohlfarth) waren jeweils überregional von Würzburg aus angestellt. Dementsprechend gehörten beide Orte zu einem staatlichen Gericht, dem Landgericht Eltmann. In derselben Unterlage vom 14. November 1811 hingegen wird erwähnt, dass der damalige Lehrer von Fatschenbrunn, Kaspar Nöth, mit Dekret des Grafen Voit (von Rieneck) vom 25. Februar 1802 angestellt wurde. Auch fehlt der Vermerk über den Besuch des Schulseminars.

Weiterhin bezeugt diese Quelle die Zugehörigkeit Fatschenbrunns zum Patrimonialgericht Traustadt, d. h. es wurde noch die Gerichtsbarkeit durch den Adel ausgeübt, der die Grundherrschaft innehatte. Deren Aufhebung wurde allerdings noch im 19. Jahrhundert überall zugunsten der staatlichen Gerichte durchgeführt. An dieses Patrimonialgericht gingen z. B. auch die Absentenlisten. Von hier aus mussten dann so manche Eltern unter Amtszwang angehalten werden, ihre Kinder gewissenhafter zur Schule zu schicken.

Offensichtlich hatte sich die Haltung früherer Zeiten noch stark manifestiert, wie es im Folgenden dargestellt wird.

In seiner Veröffentlichung von 1834 über „Die Schulen des Capitulum Gerolzhofen im Jahre 1612“ schildert Scharold u. a. die damaligen schulischen Bedingungen:

„…Die Schullehrer standen damals mit anderen Gemeindedienern in gleicher unmittelbarer Abhängigkeit von den Gemeinden. Von diesen wurden sie, auf Jahre, Halbjahre und Monate freiwillig angestellt, willkürlich entlassen. Den Eltern war bloß empfohlen, ihre Kinder in die Schule zu schicken und irgendein Zwang beschränkte nicht ihre Freiheit, sie zu Hause ununterrichtet zu lassen. Man behandelte die Kinder im Durchschnitt wie Gewächse, welche ihrer Pflege wegen nur während des Winters ins Treibhaus, im Frühling und Sommer aber ins Freie gehören.“

„Frühe Geburt“ – harte Kindheit“

Oberschleichach gehörte zu den 22 von 74 Ortschaften des Kapitels Gerolzhofen, die eine Schule besaßen. Es kann auf eine fast 400jährige Schulgeschichte zurückblicken. Die Schule wird erstmals im Jahre 1599 erwähnt, also nur zwei Jahre nach der Gründung der Pfarrei.

Das bedeutet, dass Kirche mit Schule auf Julius Echter zurückzuführen sind. Sie ist demnach in weitem Umkreis neben Untersteinbach und Prölsdorf die älteste Schule überhaupt.

Das erste Schulhaus stand auf dem Kirchplatz, wo jetzt eine Grünanlage das Dorfbild ziert.

Doch bald kamen schlimme Zeiten auch über die Steigerwalddörfer. Nach dem Siege des Schwedenkönigs Gustav Adolf über Tilly, den Feldherrn der kaiserlichen Truppen, in der Schlacht bei Leipzig-Breitenfeld (17. September 1631) wurde auch unsere Heimat in die Schrecken und Wirrnisse des 30jährigen Krieges hineingezogen. Die Pfarrei ging 1631 ein, das Pfarrhaus stand leer. Sie konnte erst 1687 wieder errichtet werden. Die kaiserlichen und kurbayerischen Truppen setzten das von den Schweden begonnene Werk der Zerstörung fort, als sie 1646 durch unsere Gegend zogen. Die Bewohner flüchteten mit ihrem Vieh nach Eltmann. Große Not, Hungertod, Pest, Brandstätten und verwüstete Häuser waren die Folgen der Kriegsgreuel. Zur Erinnerung an diese schreckliche Zeit fanden sich am sogenannten Blutstag (acht Tage nach Fronleichnam) alljährlich die Bewohner der Schleichachorte zur Wallfahrt nach „Maria Limbach“ ein.

Wen wundert es, dass nach dem staatlichen Durcheinander, welches der 30jährige Krieg hinterlassen hatte, für die folgenden Zeiten die entsprechenden Aufzeichnungen und Unterlagen dürftig sind oder ganz fehlen.

Alte Herren gingen – neue kamen und gingen …

Erst mit der Wende zum 19. Jahrhundert wird das schulische Geschehen wieder „greifbar“, auch wenn diese Zeit ebenso von einem gewaltigen und schnellen Wandel und dem Wechsel der verschiedenen Landesherren geprägt war.

So war der 1811 in einem anderen Zusammenhang schon erwähnte Lehrer von Trossenfurt (Johann Georg Baumann) noch durch Dekret vom Fürstbischof (Franz Ludwig, Freiherr von Erthal) von Würzburg angestellt. Doch mit dem Jahre 1802 war die Herrschaft der Fürstbischöfe durch die Auswirkungen der napoleonischen Kriege beendet. Der bayerische Kurfürst Maximilian wurde von Napoleon für die verlorene Pfalz mit dem Gebiet des Fürstbischofs von Würzburg entschädigt (Säkularisation!). Doch in der gleichen Urkunde findet sich der ebenfalls erwähnte Lehrer von Oberschleichach (Georg Wohlfarth) schon per Dekret vom 15. April 1809 von Großherzog Ferdinand angestellt. Seine Kaiserlich Königliche Hoheit Erzherzog Ferdinand von Österreich hatte 1806 die Gunst des „großen Korsen“ erworben und die Herrschaft über Würzburg angetreten. Das Dekret vom 23. November 1814 trägt für den nachfolgenden Lehrer von Oberschleichach (Valentin Amend) schon wieder einen zwar alten Namen, aber neuen Titel: Königliche Hofkommission. Maximilian ist jetzt König und regiert erneut über Würzburg. Von nun an beginnen alle schulischen Weisungen mit „Im Namen Seiner Majestät des Königs“
Das Pfarramt erhält andurch auf seinen Bericht vom 12. Oktober dieses Jahres 20 Exemplare von Zais Katechismus, um solche unter die armen Schulkinder zu verteilen, über welche Verteilung jedoch binnen 14 Tagen anher Bericht zu erstatten ist.
Würzburg am 19. Oktober 1816

Königliche Schulinspektion, Schulgremium, Schulkasse

Aus den Protokollen der monatlich stattfindenden Schulsitzungen erhalten wir mancherlei Aufschluss über das örtliche Schulgeschehen. So beispielsweise von der Sitzung vom 1. August 1836. Den Vorsitz führte Pfarrer Bauer als lokaler Schulinspektor, welcher offensichtlich noch im gleichen Jahr königlicher Distrikts-Schulinspektor mit Sitz in Stettfeld wurde. Diesem für die schulischen Belange zuständigen Gremium gehörten an: der Pfarrer, der Gemeindevorsteher, ein Vorstand, zwei Pfleger und zwei Beisitzer.

In dieser Sitzung konnte der Chronist mit einer erfreulichen Nachricht aufwarten:

In einem Behälter der Pfarrei-Depositur wurden 31 Gulden aus einer früheren Kollekte gefunden. Dieses Geld wurde kurzerhand zur allgemeinen Zufriedenheit auf die Schulkasse von Ober- und Neuschleichach verteilt. – Unterschleichach hatte noch keine Schule!

Diese Schulkasse hatte unter anderem mehr oder weniger regelmäßige Auffüllung in Form von Schulstrafen, die über manchen notorischen „Schulschwänzer“ bzw. Absenten, wie es damals offiziell hieß, verhängt wurden. Gelegentlich ist die Rede von Beträgen bis zu zwei Gulden. Im Falle der Saumseligkeit oder der Verweigerung der Zahlung kam es auch zur behördlichen Beitreibung. Bei der weitverbreiteten Armut der Leute in der damaligen Zeit muss man die Frage stellen, warum überhaupt ein derartiges Kostenrisiko eingegangen wurde. Sicher war es nicht nur Leichtfertigkeit, sondern wohl häufig die Not, dass die Schulkinder zu wichtigen Arbeiten gebraucht wurden.

Auch sonst war vieles mit gehörigen Kosten verbunden. So betrug die Gebühr für einen Schulentlassschein zwölf Gulden. Für damalige Zeiten ein stolzes Sümmchen!

Allerdings ging auch in anderen Fällen nötigenfalls Milde vor gestrengem Recht. Konnte jemand nachweisen, dass ihm aus Armut die entsprechenden Mittel fehlen, so wurden die Schulbücher für seine Kinder aus dieser Schulkasse bezahlt.

Ja, es waren arme Zeiten!

Schulgeschichte und Lehrergeschick sind eng miteinander verbunden. Pfarrer Gück war sehr besorgt um die wirtschaftliche und finanzielle Lage des Oberschleichacher Lehrers. Als ein Dokument hierfür ist ein Schreiben des Ortspfarrers Gück an die Königliche Schulkommission vorhanden. Unter anderem heißt es: „Dem Georg Wohlfarth, gewesenen Schullehrer zu Oberschleichach, wurde durch ein von damals Großherzogliche Schulkommission unter dem 16. Dezember 1881 ergangenes Dekorat verstattet, im Falle ein Stück Wiesen um einen mäßigen Preis zu erkaufen. Der gedachte Schullehrer Wohlfarth ist seitdem von hier weggekommen; aber die Klage der Schullehrer, dass sie im hiesigen Dienst keine Kuh halten können, hat fortgedauert. Der zeitliche Lehrer hat Mangel des Futters und kann so keine Kuh ernähren und hat darum immer eine armselige Haushaltung. Wegen dieses armseligen Zustandes sucht ein jeder Schullehrer alsbald sich wieder von hier wegzumachen, woraus ein häufiger Wechsel entsteht, welcher für den Unterricht und die Bildung der Kinder nicht gedeihlich ist. Solange aber ein Lehrer hier bleibt, ist er allzu abhängig von den Bauern, von welchen er Beetchen erbetteln muss, um nur etwas Grundbirnen (Kartoffeln) bauen zu können, welche Abhängigkeit ebenfalls der Schule nachteilig ist…“

Auf das Bittgesuch hin wurden im Namen Seiner Majestät des Königs 300 Gulden zum Ankauf von Schulgrundstücken genehmigt.

Einen weiteren tiefen Einblick in damalige Verhältnisse vermittelt uns folgende Begebenheit, die aus der Sitzung vom 13. Mai 1837 berichtet wird:

Es erschien Schullehrer Valentin Amend mit Schulverweser Valentin Trauschel von Neuschleichach und bringt an:

„Da ich als alter Mann mit 72 Lebensjahren und mit einem Dienstalter zu 50 Jahren in einem hohen Grade die täglich zunehmende Schwäche des Alters, und mich daher unvermögend fühle, noch länger einer Schule, welche 76 Werktags- und 40 Sonntagsschüler zählt, mit Nutzen vorzustehen und die damit verbundenen Kirchendienste, sowie die Gemeindeschreibereien von Ober- und Unterschleichach mit zu versehen, dann mir die Haltung eines Schulgehilfen ebenso lästig erscheint.

So wage ich bei höchster Stelle um gnädigste Ruhestandsversetzung und um eine Pension zu 70 Gulden in barem Gelde untertänigst gehorsam nachzusuchen.

Nun ist aber Schulverweser Valentin Trauschel, der im Monat Juni sein Dienstexamen abgelegt hat, während seines dreijährigen Aufenthaltes zu Neuschleichach stets rühmlich bemüht, mich alten Mann bei jeder Gelegenheit zu unterstützen, und auch sich derselbe nicht nur von meiner Seite die innigste Liebe, sondern auch von Seiten der Schulgemeinden Achtung und Zutrauen erworben.

Diesem jungen, sehr braven und fleißigen Mann will ich mit höchster Genehmigung meine Schulstelle abtreten.

Dagegen macht sich Schulverweser Trauschel verbindlich, falls er so glücklich sein sollte, den Schuldienst zu Oberschleichach zu erhalten, von den Erträgnissen dieser Schulstelle, nämlich von 207 Gulden, zu der untertänigst gehorsamst erbetenen Pensionssumme jährlich 20 Gulden an den abgehenden Schullehrer zu überweisen, womit Schullehrer Amend zufrieden ist.

Wir bitten sonach, die Königliche Schulinspektion wolle in Berücksichtigung eines alten dienstunfähig gewordenen Schullehrers, welcher bereits 16 Jahre lang Gehilfen auf eigene Kosten unterhalten hat, deswegen wenig ersparen konnte und in seinen alten Tagen doch auch nicht ganz zur Last werden will, gegenwärtige bittliche Vorstellung begutachten und der Königlichen Distrikts-Schulinspektion zur weiteren Begutachtung vorlegen.

Seine Pensionierung wurde auch am 1. Oktober 1837 von Würzburg in Namen der Königlichen Regierung des Untermainkreises, Kammer des Inneren mit der Unterschrift des Grafen von Rechberg ausgesprochen und gleichzeitig das Rentamt Zeil angewiesen, 50 Gulden zur Ergänzung seines Ruhegehaltes beizusteuern.

Der König war da!

Nun – wenige Jahre waren ins Land gegangen, seit 1835 die erste Eisenbahn in Deutschland zwischen Nürnberg und Fürth gefahren war. Halt! – Ein Deutschland gab es ja damals eigentlich nicht. Aber einen König von Bayern gab es: Ludwig I., den die Bewohner von Unterschleichach persönlich kennenlernten, als er während des Bestehens der Glasfabrikation in Fabrikschleichach anlässlich einer Besichtigung durch Unterschleichach fuhr. Da der Fabrikschleichacher Berg sehr hoch und schlecht zu befahren war, wurden zehn Einwohner von Unterschleichach zum Schieben und Halten der Kutsche abgeordnet. – So berichtet von Kaspar Berger.

Das Wohlergehen des Königs lag dem Volke doch am Herzen! Deswegen vergewissert sich auch der Königliche Distrikts-Schulinspektor, Pfarrer Bauer, am 16. April 1839, dass das Gebet für den König und das Königliche Haus auch seinen ehemaligen Schäfchen in Oberschleichach bekannt ist. Außerdem vermerkt er, dass es jeden Tag in dem allgemeinen Morgengottesdienste oder in der Schule nach dem gewöhnlichen Schulgebet zu verrichten sei.

Gebet für den König und das Königliche Haus

Allmächtiger ewiger Gott! Herr des Himmels und der Erde, der du die Könige einsetzst und sie zu Oberhäuptern deines Volkes bestellst, dasselbe in deinem Namen und mit einer Gnade zu regieren, Recht und Gerechtigkeit zu handhaben zum Schrecken des Lasters und zum Schutze der Tugend und Unschuld! Wir danken dir für allen Segen, den du bisher über unseren allerverehrtesten Landesvater und sein ganzes Königliches Haus ausgegossen hast, und bitten dich eingedenk unserer Christenpflicht, für Könige und Obrigkeiten zu beten, mit aller Innigkeit, dass du auch ferner unseren allergeliebtesten König und sein Königliches Haus in deinen gnädigsten Schutz nehmen, bewahren und beglücken wollest. Gib daher auch uns allen deinen himmlischen Geist, durch welchen unsere Herzen mit Liebe und Vertrauen, mit Ehrfurcht und Gehorsam dem Vater unseres Vaterlandes stets zugewendet bleiben, damit wir immerhin Gott geben, was Gottes, und dem Könige, was des Königs ist, und so uns deiner Gnade und deines Segens in Zeit und Ewigkeit zu erfreuen haben.
Durch Jesum Christum unseren Herrn. Amen!

Und der König gab seinem Volke

Verkündungen und Verfügungen.

Sie wurden häufig durch das Regierungsorgan – Intelligenz-Blatt genannt – dem Volke mitgeteilt.

Von besonderer Wichtigkeit erschien die Maulbeerbaum- und Seidenzucht, denn über einen Zeitraum von mehreren Jahren – von 1836 an – wird des Öfteren mit Nachdruck von „allerhöchster Stelle“ darauf verwiesen. Oder lag es daran, dass es manche nicht schnell genug begriffen? Jedenfalls hatten es die Oberschleichacher sich zu Herzen genommen. Schon in der Schulsitzung vom 18. März 1837 wurde beschlossen, die höchsten Ortes befohlene Pflanzung von Maulbeerbäumen bei hiezu günstiger Witterung schleunigst zu betätigen. Auf Kosten der Gemeindekassen von Ober-, Unter- und Neuschleichach sollte ein Bote nach Grafenrheinfeld geschickt werden, um dort dergleichen Pflanzen bestellen zu lassen. Und so konnte am 12. März 1838 vermerkt werden, dass am 23. des vorigen Monats auf Rechnung hiesiger Gemeindekasse 105 Stück kleine und vier Stück große Maulbeerbäume in hiesigen Industriegarten (Schulgarten) geschafft wurden, wobei die Gemeinde Unterschleichach aufgefordert wurde, sich um eine gleiche Quantität zu bewerben, damit einmal den höchsten Forderungen entsprochen werden kann.

Singet und musizieret…..

Im Namen Seiner Majestät des Königs

Seine Majestät der König sind für die möglichste Wiederbelebung, Erhaltung und Beförderung des echt nationalen Volksgesanges, des kirchlichen Chors und des musikalischen Sinnes überhaupt lebhaft besorgt…daß diese Anordnung vom Beginn des nächsten Schuljahres an bei sämtlichen Schulen in Vollzug gesetzt, daß der tägliche Unterricht, soweit es geschehen kann, wie mit Gebet, so auch mit Gesang eröffnet wird,...
25. Juli 1837

Ordnung muss sein!

Pfarrer, Lehrer, Bürgermeister und Gendarm hatten ein wachsames Auge auf Ruhe, Ordnung und gesittetes Verhalten im Dorf. Ein mancher kann von früher noch erzählen, wie er es am nächsten Morgen in der Schule zu büßen hatte, selbst wenn er vielleicht im Auftrag des Vaters am Abend nach dem Gebetläuten unterwegs war, etwa mit einer Maß Bier im Krug oder sonst wie. Es herrschten da eben andere Maßstäbe.

Gelegentlich musste der Gemeindevorsteher zum Einschreiten veranlasst werden. Es war sein Pflicht, die Sonn- und Werktagsschüler von den Wirtshäusern und Tanzflächen entfernt zu halten.

Nach höchster Verfügung der Königlichen Regierung vom 21. Dezember 1838 ist es dem Königlichen Landgerichte zur Pflicht gemacht, gegen diejenigen Wirte, welche Sonn- oder Werktagsschüler in ihrem Hause oder auf ihren Kegelbahnen dulden, kräftigst einzuschreiten; die Königliche Lokalschulinspektion aber hat den Auftrag, solche Wirte jedes Mal dem Königlichen Landgerichte zur Bestrafung anzuzeigen.

Solches wird hiermit benannten Wirten bekannt gemacht, und das Verzeichnis der Sonntagsschüler ihnen noch eigens übergeben werden.

Die Wirte nehmen per Unterschrift davon Kenntnis. Es waren dies:
Basel und Höfner zu Oberschleichach
Karg und Seibolds Witwe zu Unterschleichach
Heinisch zu Neuschleichach

Auch sonstige Streiche waren nicht gerne gesehen und wurden gar streng geahndet. So wird erwähnt, dass etliche Sonntagsschüler wegen nächtlichen Unfuges ernstlich verwarnt, mit einer körperlichen Züchtigung und einem zweimaligen Arrest von 3 bis 5 Uhr an zwei Sonntagen bestraft wurden.

Außerdem galt die Regel: Haben Schüler die Wirtshäuser besucht, so verdienen sie nicht mehr die Note 1 im sittlichen Betragen, wenigstens nicht in demselben Quartale.

UNSER DORF BRAUCHT SEINE SCHULE

Neuschleichach wächst und gedeiht

Nach der Aufgabe der Glasproduktion in Fatschenbrunn 1685 und der Eröffnung derselben kam zu den bestehenden Orten Ober- und Unterschleichach nun Neuschleichach hinzu, denn alle Fachleute in Sachen Glas ließen sich nun hier nieder und setzten die Produktion bis 1706 fort. Doch damit kein Niedergang verbunden, im Gegenteil: Neuschleichach mauserte sich zum Ort mit der zeitweise größten Seelenzahl.

Die Angaben für das Jahr 1833 lauten:
Oberschleichach: 262
Unterschleichach: 214
Neuschleichach: 272

119 Familien wohnten zu dieser Zeit in den drei Orten, die immer noch eine Schulgemeinde mit einer Schule und 110 Werktagsschülern bildeten (Oberschleichach: 44, Unterschleichach: 26, Neuschleichach: 40).

Neben der hohen Schülerzahl ließen noch manch andere Gründe die Errichtung einer Schule in Neuschleichach als sehr wünschenswert erscheinen.
Die Beschaffenheit und Größe der Schule in Oberschleichach war einer. Aus einer Statistik des Jahres 1833 sind die Maße und Einrichtungen bekannt:

Das Schulhaus ist einstöckig und mit Steinen aufgebaut, 31 Schuh lang, ohne Dach 9 Schuh hoch, 30 Schuh breit, enthält zwei heizbare und zwei unheizbare Zimmer, von welchen die obere Etage eines einnimmt. Es liegt an der Straße gegen Ost, Süd und West. Der Stall, 13 Schuh lang, 14 breit, befindet sich auf der Nordseite. Unter dem Dache sind zwei kleine Kämmerchen, dem Heuboden und Abtritt nördlich schließt sich ein Schweinestall und Backofen am Schulgebäude an. Dasselbe ist ohne Keller. Das Lehrzimmer ist mit der Lehrerwohnung vereinigt und besteht
1)das Lokal für Unterricht aus einem Zimmer von 9 Schuh Höhe, 18 Schuh Länge und 20 Schuh Breite, liegt gegen Osten und Süden. Sein Zustand ist gut – nur zu klein, wenn keine Schule in Neuschleichach errichtet wir.
2)
die Lehrerwohnung gegen Ost und Nord ist 9 Schuh hoch, 18 lang und 10 Schuh breit. Sie ist von sehr geringer Beschaffenheit, da die Küche den Eingang ausmacht.
3a)Wenn keine Schule in Neuschleichach errichtet wird, so ist zur Aufnahme der Kinder eine Hauptreparatur, bzw. ein Neubau notwendig, dessen Kostenbetrag sich auf 600 Gulden belaufen könnte.
3b)Sollte aber nach Bedürfnis eine Trennung der Schule stattfinden, so wäre im Innern des Schulhauses eine Reparatur von 100 Gulden höchst notwendig.
4)Im letzteren Falle könnten die zwei Gemeinden zu Ober- und Unterschleichach diese Reparaturkosten bestreiten, im ersteren aber würden kaum 300 Gulden von den drei Gemeinden des Schulsprengels geleistet werden können. Der übrige Bedarf zu 300 Gulden müsste vom Kreis-Schul-Fond ersetzt werden.
Außer diesen Überlegungen wird ein annähernder Kostenbetrag des Neubaus zu Neuschleichach von 1600 Gulden aufgeschlüsselt:

Hiervon zahlen Ober- und Unterschleichach 300 Gulden als Abkaufssumme für die Ansprüche auf Oberschleichacher Schulrealitäten und 500 Gulden aus der Gemeinde Neuschleichach. Demnach wären noch 800 Gulden vom Kreis-Schul-Fonds nötig.

Schon am 20. September 1832 hatte die Gemeinde Neuschleichach unter ihrem Ortsvorsteher Georg Heinisch die alleruntertänigste Bitte an das Königliche Landgericht gestellt, dass sie einen eigenen Lehrer mit einem aus einer Stiftung ausgeworfenen Gehalt von wenigstens 150 Gulden erhält.

Ferner gaben die Neuschleichacher in ihrem Bittgesuch an, dass sie zu arm seien, das Lehrergehalt zu entrichten. Außerdem erfrieren sich ihre Kinder bei dem weiten Schulweg über den steilen Berghang im Winter Hände und Füße oder brechen sie, welches sie durch ärztliches Zeugnis belegen. Die Neuschleichacher Kinder blieben auch im Lernen zurück, da sie zu viel Zeit für den Schulweg bräuchten und im Winter meist nicht nach Oberschleichach können. – „Wir wollen für dieses Jahr, obschon wir keinen Stecken Holz in der Gemeinde besitzen, das Holz und Quartier hergeben. Da nun jetzt der günstigste Zeitpunkt ist, wo durch den Landrat die vom allergnädigsten Könige 34000 Gulden für Schulen verwendet werden sollen, so glauben und vertrauen wir, nicht unerhört zu bleiben und wir werden diese für uns so große Gnade nicht verkennen und für die gütigste Verwendung eines Königlichen Landgerichts, unaufhörlich dankbar sein.“

„Mit Vernehmung aller Gemeindemitglieder wurde einstimmig beschlossen, daß zur Erbauung eines kleinen Schulhäuschens jeder Ortsnachbar zwei Gulden aus dem Sacke zulegen will, welches eine Summe von 100 Gulden abwirft, und daß sie hierzu auch alle nötigen Frondienste leisten wollen...“

Nachdem das Schulgebäude zu Oberschleichach zu klein war, um die große Schülerzahl der drei Schleichach-Gemeinden fassen zu können, befürwortete auch ein Schreiben der „Königlichen Schulanstalt zu Oberschleichach“ den Bau eines kleinen Schulhauses in Neuschleichach.

Nun – Neuschleichach bekam Lehrer und Schulhaus. Dies dürfte um das Jahr 1835 erfolgt sein. Diese Jahreszahl ist auch über der Türe des Hauses eingemeißelt. Auch ist 1836 schon von einer Schulkasse Neuschleichach die Rede. Valentin Trauschel war drei Jahre Schulverweser in Neuschleichach, bevor er 1837 nach Oberschleichach als Lehrer kam. Ebenso änderte sich von da an die Schulholzzuweisung.

Vorher waren es folgende Lieferungen für Oberschleichach:

Oberschleichach:
2 „baierische“ Klafter Scheitholz
2 Geschock (200) Wellen (Reisigbündel)
Unterschleichach:
2 „baierische“ Klafter Scheitholz
2 Geschock (200) Wellen (Reisigbündel)
Neuschleichach:
1 1/2 „baierische“ Klafter Scheitholz
1 1/2 Geschock (200) Wellen (Reisigbündel)

Nun teilte sich diese Menge allein auf Ober- und Unterschleichach auf:
Je 2 ¾ Klafter Scheitholz und 2 ¾ Geschock Wellen.

Einsturzgefahr der Schule - Zwangsräumung in Oberschleichach

Kein Wunder! Es handelt sich dabei noch um das erste Schulhaus auf dem Kirchplatz, das immerhin seine 250 Jahre standgehalten hatte. Am 15. Mai 1849 wird die Schule in Oberschleichach als baufällig erklärt. Gleichzeitig wird die obligatorische Erhebung der Schuljugend der letzten zehn Jahre durch das Königliche Landgericht Eltmann angeordnet, um einen Schulhausneubau oder sonstige Schritte in Angriff nehmen zu können. Die Lage war offensichtlich äußerst prekär und dringlich, da die Zwangsräumung wegen Einsturzgefahr von behördlicher Seite angeordnet werden musste. Guter Rat war teuer! Der damalige Lehrer Valentin Trauschel war verheiratet und sollte, falls ihm keine passende Wohnung zur Verfügung gestellt werden könnte, sofort nach Fatschenbrunn versetzt werden. Wegen der Dringlichkeit der Sache setzte sich der Lokalschulinspektor, Pfarrer Hereth, persönlich ein und schloss mit Alois Amend folgenden Vertrag ab:

„Alois Amend erklärt sich mit Zustimmung seiner Ehefrau bereit, sein vorderes Wohnhaus sogleich zu räumen, sein hinteres Wohnhäuschen zu beziehen, dagegen ersteres dem Schullehrer Trauschel dahier bis zum kommenden Herbst, bis wohin der neue Schulhausbau vollendet sein könnte, als vorübergehende Wohnung samt nötigen Räumlichkeiten zur Unterbringung seiner Mobilien und seines Viehes, namentlich die untere Stube, Küche, Hausplatz, dann die obere Stube samt Nebenkämmerchen, ferner eine Stallung für zwei Stück Vieh und einen Schweinstall zu überlassen, unter der Voraussetzung jedoch, daß sich die Schulgemeinde Ober- und Unterschleichach verbindlich erkläre, für diese bis Herbst dauernde Überlassung ihm 25 Gulden höchstens bis Allerheiligen dieses Jahres unverzüglich und ohne alle Beschwerden für sich als Mietzins bar auszuzahlen.“

Doch alle Bemühungen nützten nichts. Lehrer Valentin Trauschel verließ Oberschleichach, denn die Entscheidung über die künftige Schule mit Wohnung zögerte sich weiter hinaus, als man wohl dachte. Schließlich kauften am 8. März 1854 die Gemeindeverwaltungen von Ober- und Unterschleichach gemeinsam das Anwesen Nr. 14 in Oberschleichach von Michael Basel für 1.861 Gulden und richteten dort ein neues Schulhaus ein. Der Kostenvoranschlag für den Umbau belief sich auf weitere 1.090 Gulden. Dieses ehemalige Bauernhaus diente dann bis 1878 als Schule und Lehrerwohnung.

Das alte Schulgebäude wurde mit anderen baufälligen Häusern abgerissen, zumal es wegen des Wasserlaufes zur Au in der Schule sehr feucht war.

„Das letzte Kind wird flügge“ – Unterschleichach bekommt seine Schule

Das Jahr 1873 brachte wieder ziemliche Bewegung in die Gemüter der Bevölkerung und so manch anderer Personen.

Die Königliche Distrikts-Schulinspektion Zeil stellte am 26. Oktober 1873 fest: Das Lehrzimmer von Oberschleichach ist für 104 Schüler viel zu klein. Die Gemeinde Unterschleichach sollte mit 33 Werktags- und 12 Feiertagsschülern eine eigene Schule erhalten.

Unterschleichach reagierte darauf mit dem Bericht der Gemeindeverwaltung vom 8. Dezember 1873: die Gemeinde Unterschleichach ist gesonnen, eine eigene Schule zu errichten, sobald die gesetzliche Notwendigkeit zur Errichtung einer zweiten Schulstelle für die vereinigten Schulgemeinden Ober- und Unterschleichach eintritt. Zur Erbauung einer Schule soll das Gemeindehaus benützt und zu diesem Behufe ein zweites Stockwerk auf demselben errichtet werden.

Die Errichtung ist jedoch nur möglich, wenn die Gemeinde Unterschleichach eine namhafte Unterstützung des Kreisfonds bewilligt erhält.

Doch das königlich bayerische Bezirksamt Haßfurt drängt die Gemeinde Unterschleichach mit einem Schreiben vom 24. Dezember 1873(!) sie sollte in Erwägung ziehen, schon eher eine eigene Schule zu errichten, um die Kosten für eine Erweiterung des Schullokales in Oberschleichach zu ersparen.

Eine andere Begründung lautet: Nach den Normativ für die deutschen Schulen solle jede Gemeinde auch ein Schulsprengel sein.

Im Januar 1874 erfolgt der Beschluss der Gemeindeverwaltung Unterschleichach, eine eigene Schule zu errichten, denn die Beteiligten gelangten zu der Einsicht, ein Erweiterungsbau in Oberschleichach und ein dortiger Schulhausneubau in absehbarer Zeit hätte nur die doppelte Heranziehung zu den Kosten zur Folge, ohne etwas Eigenes zu besitzen.

Unter dem Bürgermeister Renner kam es am 14. Januar 1875 zur Beschlussfassung über die Schulstelle. 32 von 40 anwesenden beschlussfähigen Bürgern – die Seelenzahl betrug 234 – entschieden sich dafür.

Außerdem ergab die geforderte Durchschnittsberechnung über fünf Jahre folgendes Zahlenbild der Werktags-Schulkinder von Unterschleichach:

18701871187218731874
Knaben1316232422
Mädchen1918181116
Gesamt3234413538
Mit der jährlichen Durchschnittszahl von 36 Schülern war den Forderungen Genüge getan.

Die Besichtigung des neuprojektierten Bauplatzes für die Schule führte zu einem recht positiven Gutachten des Distrikts-Schulinspektors Ebert: „Die Wahl des Bauplatzes von Seiten der Gemeinde Unterschleichach ist eine sehr gute: Die Schule kommt in eine sehr gesunde Lage zu stehen. Dieselbe wird zwischen Gärten frei zu stehen kommen, in den zweiten Stock verlegt werden, und das Lehrzimmer wird für 60 Schüler berechnet werden. Außer der Schulgebäudlichkeit von Karbach wird die Lage des projektierten Schulhauses zu Unterschleichach die schönste und passendste sein im Steigerwald.“

Zum 18. Juni 1875 lud Bürgermeister Renner die Gemeindebürger zur Beschlussfassung bezüglich der Aufbringung der Baukosten.

Die Aufstellung lautete:

1) Aufnahme von Hypothek- und Wechselbank:
8.000 Gulden für die neue Schule
3.000 Gulden für bereits bestehende Gemeindeschulden (Brunnenleitung, Feuerwehr, Kirchhofbau)
2)  Abzahlung in Annuitäten, und zwar so, dass das Gesamtkapital in 52 Jahren getilgt ist
3)  Schuldentilgung in erster Linie aus den Erträgnissen des Gemeindewaldes
4)  Die Frohnden seien bei dem Neubau in Natura zu leisten.

Nun war es endlich soweit und die Pläne und Unterlagen konnten aus Haßfurt und Ebern angefordert werden, um baldmöglichst mit dem Bau beginnen zu können.

Doch schon bald stellten sich einige Mängel in der Arbeitsplanung heraus:

Maurermeister Johann Engelbrecht richtet Beschwerden nach Haßfurt, weil das nötige Baumaterial fehlt: keine Steine, kein Sand. In der Not ließ er die Steinhauerabfälle fegen!

Für die Schreinerarbeiten fehlten die nötigen gehörig getrockneten Bretter.

Für das Wohnzimmer des Lehrers gab es Schwierigkeiten hinsichtlich der geeigneten Anbringung eines Ofens. Aus Haßfurt kam hierfür die kurze und bündige Empfehlung: Wohnzimmer durch einen Bretterverschlag verkleinern, dann reicht der Ofen!

Trotz aller Probleme konnte am 2. April 1877 die Fertigstellung des Baues gemeldet werden. Doch die Ausstattung des Lehrzimmers mit Katheder, Schulbänken und zwei Wandtafeln zog sich noch bis zum 11. September 1877 hin.

Eine Kreisfondunterstützung von 2.000 Mark war bei der Königlichen Wohltätigkeits-Stiftungs-Administration Würzburg in Aussicht.

Aber, o Schreck! Der Schulhausbauakt war weg!

Bauleiter Graser von Haßfurt, Maurermeister Engelbrecht von Eltmann, Lehrer Seufert von Oberschleichach, Bürgermeister Renner mit eidesstattlicher Erklärung schoben den schwarzen Peter reihum.

Der neue Bürgermeister Schorr berichtet am 27. Dezember 1878, besagte Aktenstücke seien nicht auffindbar. „Könne dieser und jener haben! Von einer Haftbarmachung der jetzigen Gemeindeverwaltung kann nicht die Rede sein. Diese streitet sich schon über ein Jahr herum und bringt von keiner Seite den zur Abrechnung nötigen Akt bei.“

Jedes Mal, wenn Engelbrecht, dem die Akten übergeben wurden, um Aufschluss ersucht wurde, lautete die schnöde und höhnische Antwort: „Ich bin bezahlt.“

Was blieb anderes übrig, als auf die Übersendung der neu gefertigten definitiven Abrechnung zu warten.

Am 18. September 1879 hatte der Gemeindekassier endlich die 2.000 Mark über das Bezirksamt bar ausgezahlt in Händen.

Oberschleichach erhält sein drittes Schulhaus

Bei der Planung der Schule in Unterschleichach spielten ja schon die Überlegungen eines Neubaus in Oberschleichach eine wesentliche Rolle. Wegen des steten Platzmangels plante man den Bau einer neuen Schule. Geregelte Zuschüsse wie heute ab es damals noch nicht. Es musste intensiv geplant werden und viele Bittgesuche um Beihilfen waren nötig. So verging die Zeit bis 1877 in Planungsarbeiten. Die damalige Dorfverwaltung verdient eine besondere Hervorhebung, da sie sich besonders um den Bau des Schulhauses verdient machte. Der Gemeindeverwaltung gehörten damals an: Bürgermeister Christian Basel, Beigeordneter Blenk, Anton Karg, Pfrang, Michael Rottmann, Johann Klauer, Eichhorn Jakob und Rottmann. Ferner setzte sich Distrikts-Schulinspektor Ebert für den Schulhausneubau ein. Im Oktober 1876 wurde durch das Königliche Bezirksamt Haßfurt ein Kostenreparaturplan für die Instandsetzung des alten Schulhauses aufgestellt. Er belief sich auf 3.500 Mark mit der Bemerkung, einen Schulhausneubau in Erwägung zu ziehen. Am 3. Dezember 1876 entschied sich die Gemeindeverwaltung, ein neues Schulhaus zu bauen; man wolle aber erst die Trennung der Gemeinde Unterschleichach von der hiesigen Schule abwarten.

Da man keinen passenden Bauplatz im Dorfe fand, beschloss man, ein Gehöft östlich der alten Schule im Tauschwege gegen diese zu erhalten. Dabei wurde durch Verhandlungen erreicht, dass die Gemeinde Unterschleichach ihr Miteigentumsrecht am alten Schulgebäude und Inventar gegen 1.630 Mark abtrat. Nun wurde das alte Schulhaus gegen das Bauergehöft der Witwe Rottmann eingetauscht. Den Kostenvoranschlag für das neue Schulhaus erstellte Bauamtsassesor Schuster aus Schweinfurt. Das nötige Bauholz wurde aus dem Oberschleichacher Gemeindewald und dem Staatswald, Revier Fabrikschleichach, gewonnen. Die Fuhrlöhne wurden mittels eines aufgenommenen Passivkapitals bezahlt. Die Einwohner hielten im eigenen Interesse die Fuhrlöhne sehr niedrig. Das Protokoll berichtet: „Ein Tannenstamm aus dem Todtmannsberg gefahren für 5,50 Mark von Christian Basel.“

Dem Schulhausnachbar Josef Viering wurde für den Abbruch seiner Obstdürre mit Backofen eine Entschädigung von 179 Mark gewährt. Außerdem wurden einige gemeindlichen Grundstücke getauscht, um eine Zufahrt zum Schulhof zu bekommen.

Der Müller Jakob Feustel aus Zell schnitt das Holz ein. Als Schnittlohn erhielt er für jedes Brett 17 Pfennig. Die Zimmermannsarbeiten übertrug die Gemeindeverwaltung dem „Zimmermeister Lorenz Weidinger und Consorten“ von Karbach.

Gemäß Gutachten des Kreisbaureferats musste die Lehrerwohnung in den unteren, der Schulsaal in den oberen Stock gelegt werden.

Die technische Bauleitung wurde von Distriktstechniker Graser von Haßfurt ausgeübt.

Auf ein Gesuch hin wurde von der „Königlichen Wohltätigkeits-Stiftungs-Administration Würzburg“ 2.000 Mark Unterstützung für den Schulhausbau überwiesen.

Das neue Schulhaus wurde im Frühjahr 1877 begonnen und im Sommer 1878 fertiggestellt und am 1. Oktober 1878 bezogen. Der damalige Dienststelleninhaber war Lehrer J. Seufert, der vorher in Neuschleichach war. Die Schülerzahl allein von Oberschleichach betrug 68 Werktagsschüler und 21 Sonntagsschüler. Der Schulhausbau kostete die für damalige Verhältnisse enorme Summe von 46.000 Mark und wurde größtenteils durch Holzhiebe gedeckt. Außerdem verzichteten die Rechtler von Oberschleichach (20½ Gemeinderechtler) auf ihr Recht, Brennholz aus dem Gemeindewald zu beziehen, bis die Schulden für den Schulhausneubau gedeckt waren, damit die Gemeinde keine anderen Umlagen erheben musste.

Man ersieht, dass die Gemeinde Großes für ihre Kinder leistete. Mit Recht und Stolz nannte man sie schulfreundlich.

Doch die Schuldenlast drückte und trübte das Verhältnis unter den Bürgern in der Gemeinde. Es kam zu gegenseitigen Vorwürfen. Der damalige Bürgermeister Christian Basel wanderte sogar nach Amerika aus.

„Das arme Dorfschulmeisterlein…“

Die Besoldung des Lahrers war früher mehr als bescheiden. Natürlich hing das mit den allgemeinen Lebensverhältnissen zusammen. Die anderen Leute waren kaum besserdran. Der Lehrer wurde ja im Wesentlichen von diesen direkt oder indirekt bezahlt, sei es in Geld oder in Naturalien, was eine gewisse Gefahr der Abhängigkeit in sich barg.

Im Folgenden sind die jährlichen Beiträge der jeweiligen Orte des Schulsprengels aufgeführt, die das Dienstgehalt des Lehrers von Oberschleichach etwa zu Beginn des 19. Jahrhunderts ausmachten:

Von Neuschleichach:
17,6 Gulden Schulgeld (von 24 Familien)
15 Gulden von der Gemeindeschreiberei
1,4 Gulden (unbestimmt)
2 Gulden für Weihnachtsgesang
An Getreide:
2½ Metzen Korn und 1 Metzen Weizen
An Holz:
¾ Klafter Holz und 45 Wellen Reisig

Von Oberschleichach:
13,56 Gulden Schulgeld (von 44 Familien)
25 Gulden von der Gemeindeschreiberei
2 Gulden für Weihnachtsgesang
26,12 Gulden aus der Kirchenpflege
An Getreide:
4 Metzen Korn und 1¼ Metzen Weizen
An Holz:
1 Klafter Scheitholz und 1 Geschock Wellen

Von Unterschleichach:
9,49 Gulden Schulgeld (von 31 Familien)
22 Gulden von der Gemeindeschreiberei
2 Gulden für Weihnachtsgesang
An Getreide:
5 Metzen Korn und 1 Metzen Weizen
An Holz:
1 Klafter Scheitholz und 1 Geschock Wellen

Am 1. März 1878 wurde die neue Schulstelle Unterschleichach mit ihrem ersten Lehrer besetzt. Es war Georg Richard Hetterich, der zuvor die Schulstelle Hundelshausen innehatte.

In der Fassion über den Gesamtertrag der katholischen definitiven Schulstelle zu Unterschleichach vom 1. März erfahren wir die Höhe des jährlichen Einkommens, welches die Gemeinde aufbrachte. Dieses setzte sich aus folgenden Beträgen zusammen:

Aus Realitäten:
1)Gebäude, Wohnung des Lehrers mit Benützung der dazugehörigen Nebengebäude
20 M 60 Pf
2)Dienstgründe, und zwar 6,298 Tagwerk Äcker, Wiesen und Garten
20 M 57 Pf
Aus Rechten:
1)Forstberechtigung: Streurecht
1 M 50 Pf
Aus der Gemeindekasse, und zwar:
1)an barem Gelde 308 M, zahlbar in monatlichen Raten, darunter sogenanntes Weihnachtssinggeld mit 3 M 50 Pf
308 M
2)an Naturalien, und zwar als Besoldungsholz:


6 Ster Buchenprügelholz
48 M

2 Hundert Buchenastwellen
18 M
Von Privaten, und zwar:
1)
aus dem Ertrage der Schülerzahl:


bei 36 Werktagsschülern à 2 M 80 Pf
100 M 80 Pf

bei 8 Sonntagsschülern à 1 M 40 Pf
11 M 20 Pf
2)
aus dem Ertrage von speziellen Bezügen bzw. Umlagen, und zwar:


aus Geldumlagen, sog.  Familiengeldbeitrag von 35 Familien – à Familie 70 Pf
24 M 50 Pf

aus Naturalumlagen, bzw. Bezügen und zwar bei einer Anzahl von 35 Familien:


  à Familie 10 l Korn, zusammen 3,5 hl27 M 70 Pf

  à Familie 5 l Weizen, zusammen 1,75 hl46 M 83 Pf



Gesamteinkommen600 M


Dazu kam eine Aufbesserung durch das Rentenamt Zeil in Höhe von180 M
Alle freuen sich auf die Ferien

Unter Ferien versteht man eigentlich Erholung, frei zu sein vom Zwang der Schule. Früher spielten allerdings noch andere Gesichtspunkte mit herein. Heute ist man darauf bedacht, die Ferien zu staffeln, damit die Blechkarawanen auf den Autobahnen nicht so lang werden, Damals plante man die Ferien unter anderem nach den Gesetzen der Natur, das heißt nach der Erntezeit.

Stellvertretend sei hier die Ferienplanung vom 29. Juni 1913 wiedergegeben.

Unter Berücksichtigung der Tatsachen, dass gegenüber der bis jetzt bestehenden Ferieneinteilung, die fast nur aus einer ziemlich spät beginnenden 8-wöchigen Hauptferienzeit besteht, die neue Ferienordnung mit 7 Wochen Hauptferien nebst verlängerten Weihnachts- und Osterferien für die Kinder und deren Angehörigen sowohl, als auch für den Lehrer verschiedene Vorteile bringt, werden die Ferien für hiesige Schule wie folgt festgelegt:
a)7 Wochen Hauptferien


vom 30. Juli bis 19. August
= 3 Wochen

3. September bis 30. September
= 4 Wochen
b)Weihnachtsferien


vom 24. Dezember bis 2. Januar
= 9 Tage
c)Osterferien


vom Gründonnerstag mit Weißem Sonntag
= 11 Tage
d)Pfingstferien


Pfingstsonntag mit Pfingstdienstag
= 3 Tage
e)Bei der Wahl, ob der Fastnachtsdienstag oder der Kirchweihmontag als schulfrei gelten soll, entschied man sich für den Kirchweihmontag. (Zu früherer Zeit: umgekehrt)

f)Als weitere schulfeie Tage gelten für die hiesige Schulgemeinde


a. der Montag nach dem Weißen Sonntag


b. der sog. Blutstag (8 Tage nach Fronleichnam)


c. der 12. Mai: Ewige Anbetung

Bezüglich der in §3 Ziffer 3 der Schulordnung angeregten Einführung der Ganztag-Schulordnung erachtet es die Lokalschulkommission mit der Gemeindeverwaltung für notwendig, dass die Halbtag-Schulordnung im Interesse der Landwirtschaft treibenden, armen Bevölkerung beibehalten wird, da diese Bevölkerung auf die Mitarbeit der werktagsschulpflichtigen Kinder im landwirtschaftlichen Betrieb angewiesen ist.

Diesbezüglich ist auch ein Hinweis über Unterrichtszeiten noch weiter zurückliegender Zeiten interessant:
Im Winter:7 bis 10 Uhr morgens

12 bis 3 Uhr nachmittags
Im Sommer:6 bis 9 Uhr morgens!
Die Landwirtschaft forderte eben den Einsatz der Kinder.

Heiraten? - Auch der Staat wollte gefragt sein!

Über diese etwas seltsam anmutende Gepflogenheit bekommen wir Kenntnis im Zusammenhang mit einer sehr wohl bekannten Persönlichkeit des hiesigen Schullebens, nämlich mit Hauptlehrer Bruno Rüthlein.

Bruno Rüthlein war zunächst Schulverweser in Lembach, bevor er am 25. September 1913 zum Volksschullehrer in Unterschleichach befördert wurde.

Folgendes Heiratsgesuch vom 27. April 1914 ist uns überliefert, nachdem er wenige Monate in Unterschleichach tätig war:

„Der ergebenst Unterzeichnete, geboren am 15. Mai 1886, erlaubt sich, um gütige Gewährung der dienstlichen Bewilligung zur Verehelichung mit der ledigen Hauptlehrerstochter Emilie Wanner in Heidingsfeld, geboren am 24. April 1889 zu Aub, zu bitten.“

Die Verehelichungsgebühren an den Kreisverein zur Unterstützung der Hinterbliebenen der Volksschullehrer wurden eingezahlt. Am 6. Mai 1914 erhielt er die dienstliche Verehelichungsbewilligung durch die Regierung von Würzburg, unterschrieben von Dr. v. Brettreich.

Neben seiner Tätigkeit als Lehrer war Bruno Rüthlein seit 8. Juni 1919 Gemeinderat. Die Aufstellung als 2. Bürgermeister lehnte er ab. Trotzdem befand ihn die Gemeinde Unterschleichach der Ehrenbürgerschaft würdig. Er war maßgeblich an der Errichtung des Unterschleichacher Kriegerdenkmals beteiligt, welches am 24. August 1930 eingeweiht wurde.

Kriegszeit – Notzeit

Der 2. Weltkrieg beeinträchtigte auch in großem Maße eine ruhige und gedeihliche schulische Arbeit. Dabei war mancher damalige Plan der Zeit um Jahrzehnte voraus.

Hauptlehrer Bruno Rüthlein setzte sich für die Erbauung eines Zentralschulhauses mit Sportplatz und Bad ein. Die Schule sollte zwischen Ober- und Unterschleichach stehen.

Der Regierungspräsident von Würzburg ersuchte in einem Schreiben vom 12. Mai 1941 das Bezirksschulamt in Haßfurt, diesen Plan nachdrücklichst weiterzuverfolgen und über das einstweilige Ergebnis, namentlich die Platz- und Kostenfrage zu berichten. Doch das Projekt stieß bei den Bürgern von Ober- und besonders Neuschleichach auf energische Ablehnung. Selbst die von der Regierung angeordnete Zusammenlegung der drei Schleichachorte zu einem Schulverband wurde heftigst angegriffen.

Während des 2. Weltkrieges konnte der Unterricht oft nur mühselig und notdürftig aufrechterhalten werden. Im Jahre 1943 hatte Hauptlehrer Bruno Rüthlein zeitweise sämtliche 202 Schulkinder aus den drei Schleichachorten alleine zu betreuen. An allem mangelte es, selbst an Brennmaterial.

Sogenannte Kohleferien waren immer wieder nötig.

Am 15. November 1944 verlangt die Bevölkerung infolge Schuhnot der Kinder eine Umlegung der Unterrichtseinteilung.

In Oberschleichach fehlten an diesem Tage 17 Kinder. Die Witterung ist in den letzten Wochen äußerst ungünstig. Verschiedene Kinder haben wirklich kein Schuhwerk. Eine Umlegung der Unterrichtseinteilung aber wird vom Bezirksschulamt abgelehnt.

Am 9. Januar 1945 ist vermerkt: Heute beginnt wieder der Unterricht. Die Ferien begannen am 13. Dezember 1944. Es liegt ziemlich Schnee, auch ist es kalt. Die Kinder erschienen fast alle. Der Zuzug der Evakuierten ist groß, 40 – 45 Kinder. Die Brennstoffvorräte in Ober- und Unterschleichach können einigermaßen genügen, doch in Neuschleichach steht es schlecht. Da es zurzeit trocken ist, können auch die Auswärtigen die Schule besuchen.

Unterm 30. Januar 1945 ist zu lesen: Es liegt tiefer Schnee und es herrscht eisige Kälte. Für die auswärtigen Schüler wird der regelmäßige Schulbesuch hart, hauptsächlich für die Kleinen. Doch ist der Schulbesuch gut.

Es sind jetzt 57 evakuierte und bombengeschädigte Kinder da.

Endlich wieder Frieden – neuer Aufschwung

Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg war vielfach noch von großen Schülerzahlen in den Klassen und stetem Lehrermangel geprägt. So musste häufig, wie in früheren Zeiten, Abteilungsunterricht erteilt werden, das heißt Unterricht der Schüler verschiedener Jahrgänge oder Ortschaften zu verschiedenen Zeiten. Dies war jedoch kein Hindernis für eine besondere schulorganisatorische Neuerung.

Bei der Versammlung am 28. Mai 1957 im Jugendheim Oberschleichach, die unter der Leitung von Herrn Schulrat Dotterweich stattfand, beschlossen die Herren Bürgermeister (Georg Rottmann, Aquilin Krebs und August Gehring) mit ihren Gemeinderäten und die Schulpflegschaften von Ober-, Unter- und Neuschleichach, sowie Herrn Hochwürdigen Pfarrer Leopold Baumann aus Oberschleichach und die jeweiligen Schulleiter (Heim, Hirschfeld, Karl) einstimmig, probeweise in Oberschleichach eine Mittelpunktsoberklasse zu bilden, die von den Schülern des 7. und 8. Jahrganges der drei Gemeinden besucht wird. Sie war die erste Mittelpunktsoberklasse Unterfrankens unter der Führung des Schulleiters Robert Heim.

Schulverband Schleichach – Fatschenbrunn

Der Beginn des Schuljahres 1967/68 kann als ein Markstein in der Geschichte der Schule im Raum Schleichach angesehen werden. Erstmals wurde am 7. September 1967 ein vollkommener Schüleraustausch zwischen den Schleichachgemeinden und Fatschenbrunn durchgeführt. Mit einem Schulbus (Busunternehmen Geheeb, Unterschleichach) wurden die Kinder aus den vier Orten zu den einzelnen Schulgebäuden zum Unterricht gefahren. Durch diesen Schüleraustausch wurde eine bedeutend günstigere Klassengliederung erreicht.

Im Schuljahr 1967/68 wurden unterrichtet:

1. Jahrgang mit 40 Kindern in Oberschleichach von Lehrer Fasching
2. Jahrgang mit 32 Kindern in Fatschenbrunn von ap. L in Aßmann
3. Jahrgang mit 35 Kindern in Neuschleichach von ap. L Kröner
4. Jahrgang mit 27 Kindern in Fatschenbrunn von ap. L Aßmann
5./6. Jahrgang mit 46 Kindern in Unterschleichach von Lehrer Rudloff
7./8. Jahrgang mit 42 Kindern in Oberschleichach von Lehrer Hornung

Lehrer Hornung wurde durch das Schulamt mit der Leitung dieses Schulverbandes beauftragt.

Damit hatte sich in gewissem Sinne der Kreis geschlossen.

Die Gemeinden waren wieder vereint, wie sie es früher in etwas abgewandelter Form schon einmal waren.

Verfasser: unbekannt
aus der Schenkung von Hans Renk
Zurück zum Seiteninhalt